Seit meinem letzten Blogeintrag haben mein Stickprojekt und meine Motivation einen großen Schub getan. Ich bekomme Fotografien von Menschen mit Parkinson aus Deutschland, USA und Großbritannien. Der befürchtete Ansturm blieb bisher zum Glück aus. Die Menschen sind zögerlich und ich habe genug Portraits in Arbeit, um in Ruhe und ohne Druck an dem großen Bild weiter zu arbeiten.
Ich selbst kann schon mit sehr viel Fantasie und zusammengekniffenen Augen den Haaransatz, das rechte Ohr und die Wange des großen Kopfes erkennen. Ich gehe davon aus, dass es ab der fünften Reihe auch für andere erkenntlich sein wird. Dann wird es Zeit, dass der Kerl an die frische Luft kommt.
Inzwischen ist daraus ein echtes Mixed Media Projekt geworden. Es macht mir zunehmend Spaß, mit Acrylfarben und Stickgarn zu experimentieren. Die Portraits werden dadurch wesentlich lebendiger und gleichzeitig fügen sie sich besser in das große Bild ein. Die meisten der Menschen, die bisher portraitiert habe, kenne ich persönlich. Zumindest durch die vielen digitalen Treffen, die mich durch die Pandemie retten.
Ab und zu muss ich ein paar Tage Pause von der konzentrierten Fummelei mit Nadel und Faden machen. Dann strecke und recke ich mich und widme mich meiner zweiten Leidenschaft, dem Tanz. Auch hier werkele ich gerade an einem Gemeinschaftsprojekt mit einem befreundeten Musiker. Es steckt noch in den Kinderschuhen und ich bin sehr gespannt, was daraus erwächst.
Die eisige Kälte in den letzten zwei Wochen hat meinen Radius noch weiter eingeschränkt. Manchmal denke ich, kann ein Auto doch recht praktisch sein. So sehne ich mich jetzt dem Frühling entgegen und der Möglichkeit zu laufen, laufen, laufen, Freunde zu treffen und mir die frische Brise um die Nase wehen zu lassen.
Der Erste Fisch 