
Eigentlich fing es ganz harmlos an. Ich war fasziniert von den PopArt Arbeiten vom Fotografen Peter Offermann und da Bildbearbeitung nicht zu meinen Stärken zählt, probierte ich es mit Kreuzstich aus. Dann hat sie mich gepackt, die Manie oder die Impulskontrollstörung – wie man es nimmt.
Ich stickte meinem ganzen Freindeskreis grüne, violette und gelbe Gesichter. Mich faszinierte das Zusammenspiel von Farben und Mustern, die ein Gesicht entstehen ließen und aus einem anderen Blickwinkel betrachetet, oder mit einer kleinen Farbabweichung, waren nur ein paar scheinbar wahllos zusammengewürfelte Pixel zu erkennen.
Dann stieß ich im Internet auf die digitalen Pixelportraits von WorkbyNight. Das kann man doch bestimmt im Kleinen auch mit der Häkelnadel… in meinem Fall, denn eher mit der Sticknadel hinbekommen.
Lange Recherchen und viele Tests später, hatte ich das Größenverhältnis und die Farbzusammenstellung, die es dafür braucht, raus.
Endlich hatte ich eine Vorlage für das große Gesicht, den Parkinson, der die Summe aller Erkrankten ist — und ich finde, er sieht wirklich aus, wie ein Parkinson.

Beim Ausmessen klappte mir aber doch die Kinnlade herunter. Ich brauche 345 Gesichter. Wenn ich sie, wie geplant bei 10 x 10 cm lasse, wird das Bild 1,50 x 2,30 m groß!! Das ist monströs!! Und wo kriege ich die vielen Gesichter her??
Ich war, gelinde gesagt, etwas schockiert, als ich die Anzahl der Quadrate sah, die ich sticken musste. Mann, Mann, Mann, wird das ein großes Bild…. und woher soll ich 345 Portraitfotos von Menschen mit Parkinson nehmen? Die anfängliche Panik wurde schnell zu einer interessanten Herausforderung:
Ich möchte es schaffen, dieses Pojekt bis zum nächsten Welt Parkinson Congress in Barcelona vom 7. bis 10. Juni 2022 abzuschließen.
Was für ein tolles Projekt!
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